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Success Story Nr. 2:

Wissenschaft lebt von Menschen – von ihren Ideen, ihrer Neugier und ihrem Engagement. In unserer Porträtreihe stehen Forschende mit ganz unterschiedlichen Biografien im Fokus, die deutlich machen, wie vielfältig die Wege in der Wissenschaft sein können.

HALLO. Ich bin …
Prof. Dr. Nicola Poccia,

außerordentlicher Professor am Department für Physik „Ettore Pancini“ der Universität Neapel „Federico II“ und in gemeinsamer Berufung mit dem Institut für Metallische Werkstoffe am IFW Dresden tätig.

Ich bin am IFW Dresden …
seit dem Jahr 2019, in welchem ich da das Superpuddles Lab gegründet habe. Das Lab ist seither stetig gewachsen und hat zahlreiche Studierende sowie Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus Dresden und darüber hinaus angezogen.

Ich komme ursprünglich aus …
Piacenza in Norditalien, habe jedoch den größten Teil meines Lebens in Rom verbracht, wo ich studiert habe – bis zum Abschluss meiner Promotion.

Meine Forschung konzentriert sich auf …
die Suche nach dem optimalen Gleichgewicht zwischen Komplexität und Kontrolle in supraleitenden Quantenmaterialien, um die ungewöhnlichen Gesetze der Quantenmechanik von der mikroskopischen auf die makroskopische Welt zu übertragen. Ich erforsche die Konsequenzen dieses optimalen Gleichgewichts für supraleitende Quantentechnologien. Das ist möglich, indem wir die Synergien zwischen herausragenden Forschenden und Laboren in Dresden und Neapel nutzen.

Derzeit arbeite ich an …
einigen der komplexesten bekannten Materialien – sogenannten Cupraten. Das sind kupferoxidische supraleitende Materialien, die faszinierende und zugleich rätselhafte elektronische Eigenschaften aufweisen und unsere Forschung seit nunmehr 40 Jahren herausfordern. Ich habe eine Technologie entwickelt, die es uns ermöglicht, die potenzielle und kinetische Energie dieser komplexen Materialien gezielt zu beeinflussen. Inzwischen wenden wir diese Methoden auch auf andere künstlich erzeugte Quantenmaterialien an.

Was mich an meiner Forschung am meisten fasziniert, ist …
die Entwicklung dieses Fachgebietes in den letzten Jahren. Wie sich Ideen in Richtungen entwickelt haben, die ich mir zu Beginn meiner Promotion kaum hätte vorstellen können. Ich bin sehr dankbar, dass es mir meine Forschung ermöglicht, interessanten Menschen zu begegnen, die auf eine faszinierende und kollektive Weise – trotz all der schönen Unvollkommenheiten, die jedem menschlichen Miteinander innewohnen – zum wissenschaftlichen Fortschritt beitragen und immer wieder die Voraussetzungen für das Entstehen neuer Ideen schaffen. Ich habe erlebt, wie Studierende mit Problemen gerungen und später eine erfolgreiche Karriere in der Wissenschaft eingeschlagen haben. Das macht mich stolz.

Was mich ursprünglich zur Wissenschaft gebracht hat, …
war der Wunsch, von interessanten Menschen umgeben zu sein und zumindest in groben Zügen ein Verständnis der Welt zu entwickeln, in der wir leben.

Die wichtigsten Meilensteine meiner Karriere …
ergaben sich größtenteils aus Begegnungen mit außergewöhnlichen Mentoren und durch eingeworbene, bedeutende Fördermittel. Aber auch aus einigen glücklichen Absagen auf Bewerbungen, die mich sonst möglicherweise auf Wege geführt hätten, die ich aus heutiger Sicht bedauern würde.

Was ich am IFW Dresden am meisten schätze, …
ist die Offenheit gegenüber neuen Ideen sowie die unterstützende Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Administration, die es ermöglicht, Vorhaben mit wenigen Hürden umzusetzen.

Wenn ich entspannen möchte, sind meine Lieblingsorte in Dresden …
ein paar Biergärten, in denen ich der Elbe beim Vorbeifließen zusehen kann sowie die Gemäldegalerie Alte Meister, die ich von Zeit zu Zeit wieder besuche.

Wenn ich kein Wissenschaftler wäre, wäre ich …
Archäologe, denn verborgene Dinge freizulegen, die aber schon immer da waren, unterscheidet sich nicht so sehr von dem, was ich heute tue.

 

Kontakt
Assoc. Prof. Dr. Nicola Poccia
Department of Physics “Ettore Pancini” at the University of Naples “Federico II”
Leiter der Forwchungsgruppe "Superconducting Nanodevices" am IFW Dresden
n.poccia@ifw-dresden.de

Pressekontakt IFW Dresden
Patricia Bäuchler
Wissenschaftskommunikation
p.baeuchler@ifw-dresden.de