Energieintensive Industrien, die im Hochtemperaturbereich arbeiten, verlieren während der Produktion mehr als 50 Prozent ihrer Energie durch Abwärme, was in Europa etwa 400 TWh Strom pro Jahr ausmacht. Es gibt zahlreiche Technologien zur Umwandlung von Abwärme in Elektrizität, doch werden diese Lösungen im industriellen Maßstab nur unzureichend eingesetzt. Derzeit verhindern eine unzureichende Effizienz und zu hohe Kosten dieser erneuerbaren Technologien sowie die schwierige Integration in die Produktlinien deren breite Anwendung als Wärmerückgewinnungstechnologien in der Industrie.
Das Projekt INFERNO zielt darauf ab, ein neues hybrides Plattformsystem zu entwickeln, das auf der Integration von Thermophotovoltaik (TPV), Meta-Oberflächenkollektoren (MetaS) und thermoelektrischen Generatoren (TEG) basiert und schließlich zu einem Durchbruch bei der nachhaltigen Energiegewinnung aus industrieller Abwärme beitragen soll. Damit soll den schwer zu dekarbonisierenden Industriezweigen geholfen werden, ihre Systemeffizienz zu verbessern. Letztendlich verspricht INFERNO eine Reduzierung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen.
Um dieses Ziel zu erreichen, wird das vorhandene Fachwissen in den Bereichen Materialforschung, Modellierung, Zellenherstellung, Thermoelektrizität und Elektronik europaweit gebündelt.
Dem INFERNO-Konsortium gehören sechs kompetente Partner aus den drei europäischen Ländern Irland, Frankreich und Deutschland an: Tyndall National Institute am University College Cork, Technology University Dublin, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg, Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden, Université de Technologie de Troyes und F6S Innovation in Dublin.
Am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW Dresden) soll ein wirtschaftlich tragfähiger und breit angelegter Herstellungsprozess für thermoelektrische Hochleistungsmaterialien auf speziellen Substraten entwickelt werden. Darüber hinaus soll ein thermoelektrischer Generator aus natürlichen und verfügbaren Materialien entwickelt werden, um die angestrebte Effizienz und Leistungsstärke zu erreichen.
Das Projekt wird gefördert von der Europäischen Union.
Weitere Informationen zum europaweiten Projekt:
Project 101160642 — INFERNO
https://infernoproject.eu/
Kontakt am IFW Dresden:
Prof. Dr. Kornelius Nielsch
Mail: k.nielsch[at]ifw-dresden.de
Phone: +49 (0) 351 - 4659 104