Am 14. und 15. Juli 2025 fand in Kiew der erste Internationale Workshop zu „Unconventional Magnetism in Quantum Materials“ (UMQM‑2025) statt. Die Veranstaltung wurde vor Ort von der Kyiv Academic University in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW Dresden) organisiert und fand im Rahmen des Projekts GU-QuMat statt – einer aktiven deutsch-ukrainischen Forschungsinitiative, die seit 2024 vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert wird. Das Projekt unterstützt die Zusammenarbeit im Bereich des Quanten- und topologischen Magnetismus mit dem Ziel, eine nachhaltige wissenschaftliche Plattform in der Ukraine aufzubauen. Der Workshop UMQM-2025 war die erste gemeinsame wissenschaftliche Veranstaltung des GU-QuMat-Netzwerks.
Forschende aus der Ukraine, Deutschland, den USA, Kanada, Norwegen, Polen, Frankreich, Tschechien und der Schweiz nahmen an dem Workshop im Hybridformat teil. Drei Wissenschaftler des IFW Dresden reisten persönlich nach Kiew, um an den Diskussionen vor Ort teilzunehmen und die Zusammenarbeit zu intensivieren. Drei weitere IFW-Mitarbeiter trugen aus der Ferne mit eingeladenen Vorträgen per Videoschaltung bei. Trotz der schwierigen und unsicheren Lage in der Ukraine verlief das hybride Format reibungslos und ermöglichte einen produktiven wissenschaftlichen Austausch.
Fokus auf Altermagnetismus – eine neue Form des Magnetismus
Im Mittelpunkt des Workshops stand ein rasant wachsendes Forschungsfeld der Physik: der Altermagnetismus – ein neuartiger magnetischer Zustand, der die bisherigen Klassifikationen infrage stellt. Altermagnete haben keine Nettomagnetisierung, weisen aber aufgrund ihrer Kristallsymmetrie dennoch spinpolarisierte elektronische Zustände auf. Diese Eigenschaft eröffnet vielversprechende Perspektiven für ultraschnelle, energieeffiziente spintronische Bauelemente und zukünftige Quantentechnologien.
Während der Konferenz wurden die neuesten Forschungsergebnisse zu altermagnetischen Materialien präsentiert, darunter Studien zu den Themen Spintransport, Symmetrieanalysen und vielversprechenden Materialkandidaten. Die Erkenntnisse basieren dabei sowohl auf theoretischer als auch auf experimenteller Methodik. Die angeregten Diskussionen spiegelten die starke Expertise aller Teilnehmenden und ihr gemeinsames Engagement wider, Fortschritte sowohl in der Grundlagenforschung als auch in anwendungsbezogenen Aspekten der Quantenmaterialien voranzutreiben.
Ein gemeinsames Forschungszentrum für Quantenmaterialien
Der Workshop UMQM‑2025 stärkte die bereits intensive Zusammenarbeit zwischen ukrainischen und deutschen Forschenden. Ein zentrales Element ist der Aufbau des Leibniz-Labors für Quanten- und topologische Materialien in Kiew: Ein gemeinsames Forschungszentrum, das vom IFW Dresden und der Kyiv Academic University getragen wird. Für das Frühjahr 2026 ist der nächste GU-QuMat-Workshop in Lviv geplant, um das Kooperationsnetzwerk weiter auszubauen und gemeinsame Forschungsziele weiter voranzutreiben.
Weitere Informationen über das Projekt GU-QuMat
Link zum Konferenz-YouTube-Video: https://www.youtube.com/watch?v=3GtJvuuTwIA
Pressekontakt
Patricia Bäuchler
Referentin für Wissenschaftskommunikation
Mail: p.baeuchler[at]ifw-dresden.de
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Kontakt GU-QuMat
Dr. Silvia Seiro
Mail: s.seiro[at]ifw-dresden.de
Telefon: +49 (0) 351 4659 106