Metallische Gläser sind eine innovative Werkstoffklasse, die seit den späten 1980er Jahren intensiv erforscht wird. Im Vergleich zu herkömmlichen Metalllegierungen zeichnen sie sich durch ihre amorphe, regellose Atomstruktur aus, die eher Glas als kristallinen Metallen ähnelt. Diese Struktur verleiht ihnen eine außergewöhnliche Kombination von Eigenschaften: hohe Härte, Elastizität, Verschleiß- und Korrosionsbeständigkeit.
Durch die besonderen Materialeigenschaften bieten metallische Gläser vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: von verschleißfesten Werkzeugen und robusten Bauteilen für Feinmechanik bis hin zu kratzfestem Schmuck, Sportartikeln und verbesserten biomedizinischen Implantaten. Ein weiterer Vorteil ist die präzise und effiziente Herstellung von Bauteilen mit nahezu fertigen Konturen.
Obwohl die Industrie großes Interesse zeigt, bleibt die Forschung herausgefordert, wirtschaftliche und zuverlässige Herstellungsprozesse zu optimieren, um das volle Potenzial dieses Werkstoffs zu erschließen.
Das Leibniz-Applikationslabor Amorphe Metalle dient als Schnittstelle zwischen Forschung und Wirtschaft und hat sich die praxisnahe Umsetzung von Produktideen und Herstellungstechnologien für die hochinnovative Werkstoffklasse der amorphen Metalle sowie der hochfesten Stähle zum Ziel gesetzt.
Kernaufgabe des Applikationslabors ist der Wissenstransfer: Forschungsergebnisse werden gezielt aufbereitet, um ein umfassendes Leistungs- und Transferangebot zu schaffen. Eine zentrale Rolle spielen dabei eine Kollektion von Produktmustern und Exponaten, die auf einer modernen Präsentationsfläche das vorhandene Know-how sowie die applikationsreifen Technologien greifbar machen.
In enger Zusammenarbeit mit Unternehmen werden Produktmuster entwickelt, optimiert und bis zur Marktreife begleitet. Ergänzend dazu bietet das Labor praxisorientierte Weiterbildungsangebote, in denen Anwendungsmöglichkeiten der neuen Werkstoffklassen vermittelt werden. Diese Seminare fördern den gezielten Austausch mit potenziellen Anwendern und unterstützen Unternehmen bei der Integration der neuen Materialien in ihre Prozesse und Produkte.
Durch diese Aktivitäten leistet das Leibniz-Applikationslabor einen wesentlichen Beitrag zum Technologietransfer und zur Stärkung der Innovationskraft der Wirtschaft, wodurch ein spürbarer gesellschaftlicher Mehrwert entsteht.