Offener Brief an die Stadt Dresden, den Freistaat Sachsen und das Bundesministerium für Bildung und Forschung
Wir, die Wissenschaftler*innen und Mitarbeiter*innen des IFW Dresden, verurteilen entschieden die von der russischen Regierung geführten Feindseligkeiten gegen das ukrainische Volk. Putins Krieg ist nicht nur ein Angriff auf unsere ukrainischen Kolleginnen und Kollegen, auf Freunde und Verwandte, sondern es ist auch ein unfassbarer Angriff auf unsere gesellschaftlichen Werte - auf das, was wir sind und was wir ausdrücklich sein wollen.
Wir müssen in diesen Tagen zusehen, wie die Gewalt die friedliche Lebensgrundlage in der Ukraine zerstört. Alle Formen des zivilen Lebens sind den Aggressionen ausgesetzt. Die Wissenschaft bildet hier keine Ausnahme. Wissenschaftliche Kooperationen zwischen der Ukraine und dem IFW Dresden, die über Jahrzehnte hinweg sorgfältig aufgebaut und entwickelt wurden, werden so schlagartig infrage gestellt und drohen, abgebrochen zu werden. Städte mit unseren gemeinsamen Forschungslabore werden bombardiert. Als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler streben wir nach Fortschritt. Angesichts des Angriffes auf das Land unserer Freunde müssen wir nun befürchten, dass unsere Errungenschaften sprichwörtlich in Trümmer gehen.
Wir bitten die Stadt Dresden, den Freistaat Sachsen und das Bundesministerium für Bildung und Forschung, Mittel bereitzustellen, um die aus der Ukraine geflüchteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Dresden aufzunehmen, die Fortführung gemeinsamer ukrainisch-deutscher Forschungsprojekte und Labore im Raum Dresden zu unterstützen und die diplomatischen und finanziellen Hilfen unserer wissenschaftlichen Partner in der Ukraine fortzusetzen.
Wir stehen an der Seite der Ukraine.
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Stipendienprogramm für Ukrainische Wissenschaftler*innen
Die Kiewer Akademische Universität (KAU), das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW) und das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) unterstützen ukrainische Wissenschaftler*innen, die infolge des Einmarsches der russischen Armee ihr Heimatland verlassen mussten.